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Beim Abdrucke habe nur die Abkürzungen für m oder n, * für er, vn für und aufgelöst, das conso- nantische i durch J, das vocalische v durch u ersetzt, Eigennamen mit Majuskel beginnen lassen und die Inter- punction hinzugefügt. Für die nicht philologischen Leser habe ich erklärendsC Anmerkungen beigegeben, welche jedoch von den lateinischen Namen der Kräuter, Steine usw. absehen. Im Uebrigen wird der Eat ge- nügen das etwa noch fremdartig klingende laut zu lesen, wie man es bei Dialectproben tut. Dabei stellt sich der Sinn oft leichter her, indem Abweichungen von unserer IV Schreibweise, wie d für t mii umgekehrt nicht mehr stören. .; • * \: : \ : : : Der Dichter Hanz Folz-.ist für die Litteratur- geschic^tef Ji^;^ü^eii^(Jea .'Mittelalters nicht ohne Be- deutung. Er stammte aus Worms, lebte aber als Bar- bier d. h. Wundarzt in Nürnberg. Als Dichter schloss er sich an den etwas älteren Hans Eosenblüt an, wie ihm selbst Hans Sachs nachfolgte. Seine Dichtungen hat A. V. Keller aufgezählt, z. Th. auch wieder abge- druckt in den Fastnachtspielen (Stuttgart 1852, Lit. Verein Bd. 30, besonders S. 1196 ff.). Seine Fastnachtspiele sind nicht ohne Witz, wenn auch oft recht unsauber. Aber man vergesse nicht, dass sie von jungen Männern in den Wirtshäusern, also meist wieder vor männlichen Zuhörern aufgeführt wurden : ihre Derbheiten wird man also ebensogut entschuldigen können, als die des Aristo- phanes. Die übrigen Gedichte sind teils Meistergesänge (Folz war einer der zwölf alten Meister Nürnbergs neben den wolbekannten Veit Pogner und Sixtus Beckmesser) teils Sprüche. Unter den letzteren haben noch manche ein medicinisches Interesse. Abgesehen von der Ver- höhnung der Kurpfuscher und Wunderheilmittelverkäufer hat Folz noch ernsthaft gehandelt von den wiltpaden, wieder abgedruckt bei Keller 1248 ff. und von den Ge- würzen in seinem Über collationum, der 1485 gedruckt ward und wiederum bei Keller 1266 ff. zu finden ist. Namentlich der erstere dürfte den Baineologen manche interessante Notiz gewähren. Der Spruch von der pestilencz ist im Colmarer Exemplar zusammengebunden mit anderen, welche W. Wackernagel in der Zeitschrift für deutsches Alterthum 8, 510 fF. wiederholt hat. Ihre Titel lauten: Item ein pullschafft von einer pawrn meyt vnd von einem iungen gesellen mit fil spötischen dedingen doch zu lest mit einer ler wie sich dar innen zu hallten sey. Item ein fast abenteurischer spruch von einem kauff- man von strossburg der gen rom zoch. Item von dreyen weyhen die einen porten funden vnd welch iren man am meisterlichsten an füret das der selben der port wer und zu lest mit einer geistlichen glos nach dem vnd es yezunt in der wellt stet, (EJin freyheit swach in kalter zeyt (ohne beson- deren Titel). Ueber das äussere des Originals von unserm Spruche gibt auch Hain, Eepertorium bibliographicum Auskunft. Es besteht aus 1 2 Blättern, von denen das erste auf der Vorderseite, das letzte auf der Rückseite unbedruckt sind. Auf der Rückseite des ersten Blatts ist ein Holz- schnitt befindlich, einen Arzt darstellend, der einen nackten Menschen unter der Achsel operirt. Auf der Vorderseite des ersten Blatts ein Doppelbild, zwei Nischen, in der einen Hippokrates, in der andern Galenus ; ersterer mit der gereimten Beischrift : Ipocras Es werde fil me leüt v^sert vö vbriger füll da durch das schtvert; letz- terer: Galienus Sich hüten vor d' fülerei ist die aller- höchst ercznei M. cccc lxxxij. VI Dieselben guten Ratschläge gibt der Dichter latei- nisch im Über coUationum. Sie sind gewiss auch unserer Zeit anzuempfehlen. Aber die speciellen Vorschriften für die Pestkranken (zu denen übrigens in der alt- deutschen Litteratur sich eine Anzahl Seitenstücke nach- weisen lassen), sie mögen, so wünschen wir, immer nur ein historisches Interesse für uns behalten! Strassburg 23. März 1879. Ernst Martin. Item ein fast köstlicher spruch von der pestilencz und anfenglich von den zeichen die ein künfftige pestilencz betonten ; § von den dingen die der enczündung der pest- 5 lencz und dem vergiflften lufft widerstant thun; § von mwendiger und auszwendiger haltung, Warnungen, behütung, exempeln, recepten und von eigenschafFten des tiriax; § wie sich der mensch pestilenczisch erken; 10 § die gemein stet der trüsen, peüln und platern; § das regiment sich zu enthalten und zu fristen ; § von ader und köpf losen der pestilenczischen nach jugent, alter, swech, sterck, zeit, complex; § von etlichen trenckern, külungen, confeckten 15 und sterckungen des herczen; § von zeitiungen der apostem, trüsen, peüln und platern, von irer auffthüung reyniung und besundern heylungen, vast noturfftig zu wissen, auch etlichen jungen und ungeniten 1 fast sehr. 12 tadcr u, k. losen Ader lassen u. schröpfen. 19 ungeniten unerfahrenen. 1 20 erczten, der erfarung so weit noch nit komen ist; § und aufF das letst dar um in reimen weis auf das aller kürczest begriffen das sein dest leychter gedacht und ausswendig gelernt werd, dar durch auch die, welch nit erczt 25 sint, yn und andern tröstlich sein mügen. 20 der deren. 25 yn ihnen, sich. (J) N lob der heiligen trinitat, zu er got Jhesu, den uns hat gepert die küngin aller trön, von der man schreypt, sie sey gancz schön, 5 der sey besunder das ein eer, und allem himelischen heer, die pit wir uns zu pey gestan. auch well der heiig Sebastian uns hilfflich sein mit seiner gunst, 10 ob zu uns neht der gifftig dunst oder die pestilenczisch plag, das wir vor sülcher niderlag durch sein gepet versünet werden, alls er erworben hat auff erden, 15 wer in heilgt, fast, feyert und ert, das der wert vor der plag ernert: des heb ich an in seinem namen zu tröstung aller cristen. amen. § von erst sag ich mit reuerencz 3 gepert jfeboren. 7 zu pey gestan beizustehn. 16 ernert gerettet: 65 u. o. 1* 20 von einr künfftigen pestilencz: do Tpocras von urkünd geyt, sie kum aus widerwertger zeyt, so der sumer ist kallt und feucht, die tag mit nebel überzeucht, 25 der winter warm durchaus mit regen, der raer solt sehne und eyses pflegen; des gleich so glencz und herbstes art sint ausser ir natur gekart; auch so der sumer ist zu heys 30 und dünst das plut aus durch die sweis. mer pringen ötinckend hül das we, unsaubre mos und stillstend se, der schelm und döter leichnam end, unreins gewürm, wo die fil gend, 35 verworffen prun und stinckend gassen, und offne greber sint zu hassen, der nebel und manch böser dufft und so fil fewr erschein im lufft, der schissend trach, die springend geys, 40 und ander fewr, do von man weys, die sich in lüfften offt erglenczen, und die cometen mit den swenczen, 21 -wovon H. Zeugnis gibt. 27 glencz Lenzes, Frülings. 28 gekart verkehrt. 31 mer weiter, hül Pfütze. 32 mos Sümpfe. 33 schelm Aas. end das Verenden. 35 verwwffen zugeworfen. 38 so wenn. 39 meteorische Erscheinungen, Sternschnuppen. ^ die man in teutschem schöpffstern heyst: wo einr mit seinem swancz hin reyst, • 45 dem selben lant nimpt er die feucht, die er aus allen dingen zeucht, als aus den menschen, thirn und erden, dar von sie dan beraubet werden ir würczlichen behenden dünst, 50 das in pringt dürrin, hicz imd prünst, dar von man spüret offenbar streyt, sterben oder hungerjar, des auch der faul lufft ursach ist. des ist das pest zu sülcher frist 55 von feynden aller peldst gekort nach disem allt gesprochen wort: fleuch pald, fleuch ferr, kum wider spot ! das sint drey krewter in der not für all apptecken und doctor. 60 doch mag yder nit flihen, zwor : und ein sülcher bewar sein haws, dreyb auch den pösen lufft heraws mit fewrung, die dar wider seyn, alls eych, wacholter, rosmareyn, 65 do Tpocras dan mit ernert die stat Athenis, und verzert 50 dürrin Dürre, Trockenheit. 54. 55 Drum ist es zu , solcher Zeit das Beste, dass man wählen kann: weg von den Feinden aufs bäldestel 57 ferr fern, spot spät 59 für besser als. 65 Damit denn auch H. errettete. 6 all gifft mit fewr, das umb die stat . gemachet wart nach seinem rat. des zu. zeugnus ein pild guldeyn 70 sie machten in der ere seyn. § fürbas so werden wir genöt, seyt das die gifft mit hicz erdöt, zu dem das hicz mit wurczeln lest als essich, granatwein, agrest, 75 erbsichwasser, ampfer, rosen, pruneln, lactucen, scabiosen, und so man auch bestreut die peter mit heydelkraut und weydenpleter und sich mit iren wassern feucht: 80 das selb die heyssen dünst aus zeucht, sülch krewter süln gesamelt werden, so das taw hin ist von der erden, dein haws das ste gen mitter nacht, doch ist kein ort als ungeschlacht 85 alls der wint ist von mittem tag. die andern zwen man leyden mag. doch well dir Borream den wind: der ist der pest, kül, millt und lind. § fürbas kein dranck noch speys nim nicht 71 genöt genötigt. 72 da das Gift mit Hitze abgetötet wird. 73 lest löscht. 74 agrest sauere Brühe. 75 erhsich Berberitzen. 77 peter Bäder. 79 feucht anfeuchtet. 82 das taw der Thau. 84 als ungeschlacht so ungeeignet. 85 alls wie der, wo. 86 leyden sich gefallen lassen. 87 weU wähle. 90 pis das die tewung vor geschieht, an lust auch niemant essen sol, noch drincken: es bekumpt nit wol. yedoch leyd niemant hungers we! do von schreypt Auicenna me, 95 es füll vol pöser flüs den magen an stat der speiss, und tut auch sagen, wie einrley rieht die gsündest sey. wem aber manche rieht won pey, der esz die dewigsten zu erst. 100 und spricht auch fürbas, welcher herst in mancher speys und offt entrint, filleicht zu lest er doch verswint. kew wol dein speys, hör auf mit lust, nicht überfüll dich! was du tust, 105 es pringt flüsz, fieber und den steyn, kurcz atem, platern, gros und cleyn. kallt speys im sumer wan dir pey. im winter sie dest wermer sey, im herbst und glencz getemperirt. 110 welch mensch ungleich gespeyset wirt, ye einn tag vol, den andern wan. 90 tewung Verdauung, vor vorher. 91 an ohne. 97 rieht das Gericht. 98 wem , , won pey wer bei sich habe. 99 dewig verdauh'ch. 100 herst prangt. 101 entrint entsagt. 102 verswint wird kraftlos. 103 hör auf, wenn es dir gut schmeckt 106 platern Blasen. 107 wan dir pey habe bei dir- 109 getemperirt massig warm. 111 wan leer. 8 hewt heys, mom kalt, der mus vergan. betracbtung und grosz arbeyt meyt, die weyl die speys im magen leyt. 115 im sumer vast von kreutern zer, im Winter du von fleisch dich ner. nach arbeyt auch der fisch enpyr und schlaff nit auff dein essen schyr, das in die glid ir feucht nit flisz. 120 ysz nicht, dar ab du liast verdrisz. meyd speys, die sich nit concordirn, als millch imd essich, fisch und pirn. in kallter zeyt so ys geprotes, in warmer zymet pas gesotes. 125 vor zorn du mensch dich allzeit frist. such freyd und wolust, wo du pist, doch an geschrey und grosz bewegen, besunder soltu kürczweyl pflegen mit den dieteglich dir gefalln. 130 hüt dich vor fremder lewte schalln. lieb leüt zu sehen pringet freyd, spil, singen und sünst eügelweyd, von künsten, ystorien sagen, 112 morn morgen, vergan zu Gründe gehn. 114 leyt liegt, 115 vast sehr. 117 enpyr enthalte dich- 118 schyr bald. 120 wovor du Widerwillen hast. 123 geprotes Gebratenes. 124 zytnet pas passt besser. 125 frist enthalte. 129 den denen. 130 schalln lärmendes Vergnfigen. 132 eügelweyd Augenweide, angenehmer Anblick. seytenspyl, vögeln, peyssen, jagen 135 und alls das unmut hilfFt vertreyben, cleinet, gestern und zyr von weyben. trawm, forcht, sorg, graw und tiff gedenck, das als der mensch vom herczen senck! unkeüsch tert aus, swecht hercz und magen, 140 der sich nit gar ist zu entschlagen, wo sterck und gewonheyt das heyst; und ist zu meyden aller meyst den traumden, hungrigen und müden, und die mit speys sich überlüden, 145 und von krancheyt wider auf kumen, wer liesz und ein purgacz hat gnumen: wan mancher etwan dot peleyb, der auff die ding pald unkeusch treyb. § fürbas zimpt uns zu wissen nun, 150 welch den gifften widerstant thun. das ist den lufft zu temperirn, sterck des magen, herczen und him, wol riechen ding schmecken und nyssen, die krefften und nemen verdryssen. 155 § ein pisem apfel mag man dragen. 134 vögeln Vogeljagd, peyssen Beize. 136 Kleinodien. zyr Schmuck. 137 grate Grausen. 139 Unkeuschheit dörrt aus. 140 der deren, gar gänzlich. 141 das heyst dazu antreibt. 146 liesz zur Ader gelassen hat. 147 peleyb blieb. 148 treyb trieb. 153 wolriechende Dinge zu riechen und geniessen. 154 welche kräftigen und Verdruss benehmen. 10 gemacht als die recept das sagen, von weirach, aloe, ambra, camphar, neglin, been, asa, muscus, masis, corticum citri, 160 puluis mente, nucis muscati, calami aromatici, ozimi valeriani, rosen, mastix, sandalum, cubeben, cinamomum, 165 zytwar, buglossa, laudanum, majoranam und spodium. hie von man zweyrley öpfel macht nach sumers und nach winters acht. doch welcher ycz die kranckheyt hot, 170 verschmech das hiczig, ist mein rot. § auch lasz dir mensch ein Warnung seyn : hab allten, starcken, claren weyn, darmit all morgen wasch zu stunt hent, antlycz, om, nas und den munt, 175 die üchssen und das gancz gemocht. trinck sem gar weng, so tustu recht. er sterckt das hercz und fegt das plut, der gitft er ser widerstant tut. § wie man von innen nun sich sterck, 180 das selb von den pillelen merck! 168 nach . . eicht nach Massgabe. 175 die Achselhöhle und- das ganze Zeugungsglied. 180 Pillen. 11 dar iim fil doctor einig sint: wer teglich eins vorm nachtmol schlint oder all woch ir nimet zwier, pey süben, sechs, fünff oder fier, 185 dem thu disz krancheyt nümerme; auch im kein feul des leybs zu ge. § nym aloe sechs quintin her, mirr, mastix, saffran, ydes der . den dritten teyl des ersten nym 190 und des syrops als fil im zym, de citri acetositatis mach sie comunis qantitatis: wan sie mag sicher nemen zwar ein yder mensch über das jar. 195 keym swangern weyb sol man sie geben, die sulln der doctor rat geleben. § und Auicenna schreypt fürbasser: bolus, ampfer und rosenwasser deglich mit wein in tranck genumen 200 in grossen sterben hin möcht kumen. 182 schlint schluckt. 183 ir nimet zwier zweimal von ihnen nimmt. 184 pey etwa. 18Ö nimmermehr. 186 feul Fäulnis, zu ge zustosse. 188 ydes der von jedem derselben. 190 als fil im zym soviel als dazu passt. 193 wan denn. 194 Über das jar das ganze Jahr. 196 der doctor rat geleben nach dem Rat der Doctoren sich halten. 200 (wer das tut) der könnte in einer grossen Epidemie davon kommen. 12 Ein purger zu Pavia sas, der aller pestilencz genas mit all seim hawsgesind gemeyn, der keim in flüchten nye erscheyn. 205 ein grosser arczt in eins befragt, das er umb freüntschafft willn im sagt, durch was er sich so lang befryt und all sein hawsgesind dar myt. der sprach, das sie kein tag versessen, 210 dar an sie nit all morgen essen ein gut hantvol dürr ampferkrawt, dem er pis her noch het getrawt. § auch turmentil gepulvert cleyn, wer des all morgen nymet eyn 215 mit ampferwasser oder rosen, und des gleichen von scabiosen, das hallt den menschen zwelff stund frey, 80 er noch nit vergifFtet sey. § grosz lob hat die versigelt erd 220 und bolus, das die meyster werd ser loben für künfftig pestlencz. doch haben sie vil mer die gencz in diser ding samnung gefunden. 202 genas frei blieb von. 203 gemeyn insgeinein. 204 von denen keines je floh. 207 befryt frei gehalten hatte. 209 versessen vorübergehen Hessen. 219 versigelt erd Siegelerde [Druck vrrsigeltj- 220 werd edel. 222 gencz Vollkommenheit. 223 samnung Vereinigung. 13 alls dysz recept aus weyst hie unden. 225 § wasch polum mit wasser der rosen drey mol oder mit scabiosen: des nym ein uncz getrücket reyn mit den stücken gepulvert cleyn. rot sandal, turmentill, diptan, 230 der yds mus man ein quintin han. rasure eboris vel spodii, anthere und corticum citri; der ycz ein halbs quintin mus seyn, ein scropel margariten feyn 235 und fragmenta rubini, smaragdi and zaffiri, iaczincten, granaten dar pey: der iglicher ein scropel sey. allmorgen gar mit gutem weyn 240 man nimpt sein ein halb quintin eyn mit ampfer oder rosenwasser. ydoch vil lüstiger und passer man es latwergen weise newst, so man mit aim pfunt zuckers gewst 245 des selben puluers x lot. das werd mit rosenwasser drot und ampferwasser wol gefeucht: auch man mit golt es überzeucht. 227 getrücket getrocknet. 229 sandal Rohzucker. 233 ycz jedes. 243 newst geniesst. 246 drot schnell, sehr. 14 § doch mercket das für alle giflTt 250 der tiriack fast überdrifft. kallten er mer dan warmen zympt. wer des drey mol die wochen nympt nach seym stant, man, weyb oder kint, darnach die krefft des menschen sint, 255 das ist ein quinti drob und trunder, macht auch von disem sichtum munder. des gleich schreybt man von metridat genomen nach der doctor rat. § wie aber eynem menschen sey, 260 dem ycz die krancheyt wane pey? von erst er also sich erken, so in ein inners fieber pren allein ums hercz und im geplüt. e dan das selbig fürbas wüt, 265 so stincket im der atem vor, wie es der puls kaum meldet zwor. sein prun gleicht des gesunden auch, das manchen doctor macht zum gauch, der des nit gancz expertus ist. 270 wan so die gifft gem herczen nist und in dem plut, und doch die krafft 249 für gegen. 250 fast Überdrifft ist weitaus das beste. 2ÖÖ droh darüber. 260 der bereits die Krankheit hat. 266 während der Puls es noch kaum anzeigt. 167 prun Harn. 270 wan so denn wenn, nist nistet. 15 plöden halb kein austreybung schafft, secht, dardurch wirt der arczt betrogen, kumpt es dan in die glid gezogen 275 das man es an dem prun mag sehen, so ist es leyder offt gescheen: des gleich der siech in im selbs irt, pis er sünst auch versäumet wirt. dan rempt er küles lufftes schir. 280 und zeucht den in sich mit begir. angst, unru, durst und druckner munt mit swercz der zungen wirt im kunt. der lungen kumpt ein dürrer hust, dem hirn an der vernufft verlust, 285 dem mund graw, undewung des magen. imd eins ist für das gröst zu clagen, so einr eins apostems enpfint, das darnach wider palld verswint, dar von die gifft zum herczen zeucht. 290 sein stul ist fast schaumig und feucht; stinckt ser, sein harn wassrig und gel. sein sweys fast stinckent sint an fei, undewt mancherley färb und offt. in swarcz ist seines heills verhofft: 272 plöden halb der Schwäche wegen. 277 wie der Kranke selbst über sich unklar ist. 279 rempt strebt nach. 286 grata grau werden, undewung Verdauungslosigkeit. 292 an fei ohne Fehl. 293 undewt erbricht. 294 ist seines heills ver^ hoftt yerzweifelt man an seiner Heilung. 16 295 wan swercz im stul und harn worlich den dot bedewten neben sieb. ye mer sülcb zeicben aueb erscbeyn, ye neber sie dem dode seyn. doeb bat das got in seiner bant, 300 dem dot und leben ist bekant. , § fürbas merck man der stet anzeygen, daran die pestilencz sieb eygen. das ist peyn orn und an dem peyn, und unterm arm sint sie gemeyn. 305 kein ruf man nacb irm aufprucb fint. rot, gel oder grünfar sie sint. dot dewt das swarcz den dot, das wist. das ergst unter den armen nist. dar umb keyn menscb sieb nit verweyl, 310 besunder pald umb bilff bin eyl: sünst ist verlorn alle arbeyt. doeb kau man niemant seczen zeyt: die lewt sint ungleich an der sterek. yedocb zwelff stund gemeinclicb merck, 315 dar inn der siecbtum meret sieb imd ist zu wenden berticlicb. dar umb bab zu dir selber acbt, rett leyb und sei mit ganczer macbt! 296 Acc. c. Inf. 301 stet Stellen. 302 eygen zeige. 303 peyn bei den. 305 ruf Schorf. 306 grünfarb. 307 lies so dewt? 310 besunder sondern. 316 zu wenden herticlich schwer abzuwenden. 17 auch wo ein mensch sterb in eym haws, 320 do meyd all die gen ein und aws! § vort merckt, zu wem die krancheyt nist, dem zymet wol das er oflTt yszt. von gersten man im kochen thü und mandel millch mit hünerprü; 325 und was man im sünst kochen sey, das ampferwasser sey dar pey. von erbsich oder granatweyn sol fürbas auch sein trincken sein. melan und kürbis sam verpunden 330 sied man pey jungem fleisch zu stunden, dar aus ein speis werd und ein tranck. dovon sol neren sich der kranck. gesuntheyt man in alln zu sag und als das kürczweyl machen mag, 335 doch das sie vor die sacrament enpfangen han, wie es sich ent. vom schlaflf man sie zu vast nit dreyb, das ir natur dest stercker pleyb. § Vort sey ein yder drauff besint, 340 so erst er diser sucht enpfint, das er disz pulvers angefer nem dreyer guten quintin swer. 325 kochen sey koche. 329 sam zusammen. 330 zu stunden öfters. 333 zu sag stelle in Aussicht. 334 als das alles was. 336 ent enden mag. 339 besint bedacht. 340 so erst sobald zuerst. 341 ungefähr. 2 18 von erst ein uncz bolum armenum, terram sigillatam, diptamum, 345 bibnellam, enulam, campanam, turmentillam, vallerianam, iuniperum sandali rubel, scabiosam, bg,carum lauri, zeduarium, gencianam, 350 anaque semiunciam. dan nym zu diser puluer sum electum cinamomum, yds anderhalb uncz : dem misch pey zucker alls fil des alles sey. 355 wie offt er das undewe syder, so geb man im ein anders wider. dan hab ein stulgang, das rat ich, natürlich oder künstenlich, ee man die ädern öflfen thu. 360 dar nach so lasz man im dar zu. § nun von den ädern ist zu spehen, dar an die loffen süUn gescheen. enpfint der mensch das haupt versert, cephalica werd aus gelert. 365 wirt im ein peül peym orn bekant, losz auch die ader ycz genant. 343 zuerst. 354 ah fil des alles so viel von dem allen. 355 undewe syder darauf erbreche. 360 lasz schlage die Adern. 362 lies lossen? Aderlass, 19 enpfint er umb die prust etwas, am arm die median er las. enpfint er sein herab pas wol, 370 pasilicam er lossen sol. hat er am hals ein zeychen stent, losz pey dem taumen auf der hent; der nach die zwo unter der zungen. wem eins ist unterm arm entsprungen, 375 so losz im die basilic aber. kem es zu dem gemechte ra^ber, so soltu lossen die saphen; und ob die selbig nit will gen, so pey iier grossen zehen schlag ; 380 ob im die selbig auch versag, so mag er pey der cleynen zehen oder am eussern enckel spehen. doch das die lassen durch ir neben all an der krancken seyten gescheen, 385 und man ein nüczlich lossen thu, do raten all doctores zu, und nemlich pis auf das geswinden. doch mag man sünst ein mittell finden also das über etlich stund 390 aber ein lossen sey zu thund. 369 empfindet er es weiter unten. 371 Stent stehend. 376 raber herab. 382 enckel Knöchel. 384 d. ir n. der Nähe wegen. 387 und zwar bis zum ohnmächtig werden. 390 zu thund zu thun. 2* 20 § und was unter zwelff jaren wer, den köpff man nach der allten 1er ; und zu den pewlen an dem haupt ist die ventos am hals erlaupt. 395 für die median an schuUtern lasz oder ein weng heraber pasz. für die basilic lasz dir es dügen an arspaln oder an kniebügen, und an des fusses ädern stat. 400 köpff unterm enckel, ist mein rat, innen oder aussen am fus, das selb auch folliger sein mus. doch das als köpffen sey nach dem alls jugent, swech, sterck und allter zem. 405 § nach disem lassen deglich nücz -\ disz tranck, das dich vor hicz beschücz : ampferwasser und scabiosen, iglichs vj lot und jjjj von rosen, puglossen jjj, von essig zwey. 410 den wassern sol man mischen pey fier lot gut zuckers wol zudryben, mit \^eng des pulvers ob geschryben. das nyesz der siech, als offt er wyl: es küllt und pringt erkückung fyl. 415 § Auicenna, Rasis und ir seckt 392 köpff schröpfe. 397 dügen gut sein. 405 deglich nücz geniesse täglich. 411 zudryben zertrieben, aufgelöst. 21 loben gemeinclich dysz confect : nym de camphore der trocissen eyn halbe uncz, und la zuflissen ein halp pfunt zuckers mit rosenwasser. 420 das alles misch zusamen nasser. do newst man auch wol deglich van. das hercz zu külen mus man han gut rosenwasser ein halpfunt. rot, weys, gel sandel thu ich kunt, 425 iglichs zwey scropel, misch es reyn mit einem quintin ganffers cleyn. legs auff das hercz nit gar zu kalld, mit roter seyden: es kült palld. § wie man die dünst aus zyhen sol. 430 hie sol ein yder merken wol : leg nicht dar auf, do gifft von fleucht, sunder das kreflftig zu im zeucht. dar in das erst ist und das pest, das man die trüsen pecken lest 435 und seczt dar nach ein kopff dar auff, dar von es sich alls ziech zu hauff. » § dan leg von zeytiungen dar, dar von die ding erweichen gar. her inn die meyster loben ser 418 zufl. zerfl. 420 tiasser im nassen Zustand. 431 wo- von das Oift flieht. 432 zu im an sich. 434 pecken picken. 436 ziech zu hauff zusammenziehe. 437 zeitiungen Bähungs- mittel. 439 her inn hiervon. 22 440 zu weichen dysz gifftig geswer: recipe farinam ordeij, lini et fenugreci, allthee et frumenti; misce cum suco appij; 445 oppone pedem columbinum putiro vel melle mixtum. 80 es dan zeytig sey dar van, so werd es hübschlich auf getan, dan lasz man in einn tag mit ru, 450 und reinig es dan lancksam zu mit rosenhönig und gersten mel. dar zu nem von eym ey das gel, dar mit es wol mundificir, dar nach es gleich zu incarnir 455 und werde dan cicatrizirt : also der siech geheylet wirt und auch erledigt von der swer. hie hat Hans Folcz barwirer aus der capitel samenung 460 gesucht mit end und Ursprung von diser plag und ir erczney, und hat das durch sein fantasey gedieht gar in ein kurczes werck zu eren der stat Nürmberck, 448 hübschlich vorsichtig. 452 gel gelb. 457 swer Leidep. 23 465 und das darumb zu vers gemacht das sein dest leichter werd gedacht, und das die ding equaliter zu fassen seyen taliter das yder doch ein stücklin merck, 470 dar mit ein mensch das ander sterck, und wem die 1er zu hilffe kum, den hoflft der dichter also frum das er got auch pit für seyn sei. got frey uns all vor helle quel! AMEN. YB 0391 M54048 rr F^ S r THE UNIVERSmr OF CAUFORNIA UBRARY